Die Stadtkirche von Otta ist ein Kirchenraum, der gemeinsam mit dem Kirchenbüro von Sel untergebracht ist.
Die Stadtkirche Otta ist ein schlichter Kirchenraum, der im Jahr 2008 in Betrieb genommen wurde. Das Gebäude diente früher als Bankfiliale. Als das Kirchenbüro 2008 in dieses Gebäude umzog, wurde gleichzeitig auch ein Kirchenraum eingerichtet. Der Hintergrund für die Gründung der Stadtkirche Otta war die Entfernung zur Hauptkirche in Selsverket. Um den Einwohnern von Otta Gottesdienste und andere kirchliche Handlungen näher am Wohnort anbieten zu können, wurde die Stadtkirche Otta eingerichtet.
Hier werden Gottesdienste, Taufen und Trauungen abgehalten. Darüber hinaus wird der Raum für Chorproben, verschiedene Treffen und Konfirmandenzusammenkünfte genutzt. Im Alltag ist die Stadtkirche mit 20 Stühlen ausgestattet, bei Bedarf können jedoch zusätzliche Stühle aufgestellt werden, sodass bis zu 60 Personen Platz finden.
Der Altaraufsatz
Der Altaraufsatz ist ein Geschenk von Karine Madslien, das dem Kirchlichen Rat von Sel im Zusammenhang mit dem Tod von Lensmann Jørgen Madslien im Jahr 1978 übergeben wurde. Das Altarbild wurde 1980 von Anne-Lise Knoff gemalt. Es war zunächst in der Tauf-Sakristei der Sel Kirche aufgestellt, bevor es 2008 in die Stadtkirche Otta verlegt wurde. Das Gemälde enthält zahlreiche Details und symbolische Elemente.
Das Motiv mit der Madonna, dem Altarschrein und dem kleinen Tabernakel stammt aus der kleinen Pilgerkirche in Hedalen in Valdres. Dort gibt es einen solchen Schrein, eine solche Madonna und ein Tabernakel – jedoch nicht in dieser zusammengefügten Form. Man kann sagen, es ist die Kirche in der Natur, die Kirche in uns selbst, wenn man so will. Doch die Künstlerin hat gedacht, dass dies die norwegische Kirche in der universellen, allgemeinen Kirche darstellen soll – in der Form einer gotischen Kathedrale, durchwoben von Blumenornamenten, gotischer „florida“ und „gothique flamboyant“.
Unten befinden sich Brot und Wein – das Abendmahl – sowie ein Vogelnest, das für das neue Leben steht, für die Gaben des Heiligen Geistes, umgeben von der Blume Marimjelle (Weidenröschen), Symbol für Maria, „voll der Gnade“, erfüllt vom Heiligen Geist. Sie sitzt beim Baum – dem Baum des Lebens – dem Kreuz, als die neue Eva – diejenige, die die Frucht wieder an den Baum gehängt hat. Sie sitzt am Eingang zum Paradies und ist selbst „Janua Coeli“, das Tor des Himmels.
Die Schränke auf beiden Seiten mit den vielen Feldern bedeuten: „Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen.“ Die Sterne über ihrem Kopf in Form von drei Olavs-Leuchtern symbolisieren ihre Jungfräulichkeit vor, während und nach der Geburt. Auf vielen alten Ikonen findet man oft drei Sterne als Zeichen dafür.
Der Holzlöffel mit Asche und Wasser hat zwei Funktionen:
Er wird sowohl für die Erdwurf-Zeremonie als auch zum Besprengen mit Weihwasser verwendet. In früheren Zeiten wurde solches Wasser unter anderem über die Felder verteilt, um eine gute Ernte zu erbitten. Weihwasser ist gesegnetes Wasser und symbolisiert im Grunde auch das Blut Jesu – die Taufe. Wenn Wasser und Wein im Abendmahl gemischt werden oder wenn Wasser und Blut aus Jesu Seite flossen, steht das Blut für die menschliche Natur und das Wasser für das Göttliche. So heißt es auch: „Drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, und drei sind es, die auf Erden Zeugnis ablegen: das Wasser, das Blut und der Geist.“
Das Weihrauchfass symbolisiert die Gebete, die emporsteigen.
Die gelben Flecken stehen für Myrrhe. Die Gaben der Heiligen Drei Könige – Gold, Weihrauch und Myrrhe – werden so gedeutet:
Gold steht für das Königtum Christi,
Weihrauch für sein Priestertum,
Myrrhe für das Grab.
In der Volksmythologie sind Heiligennamen in den Pflanzennamen überliefert.
Hier finden sich u.a.:
Marienmantel (Marikåpe), Marienleimkraut (Marimjelle), Mariens Hand (Marihånd), Mariengras (Marigress), Marienauge (Mariauge), Frauenschuh (Marisko) und Mariens Goldschuh (Maria gullsko).
Die Schwertlilie (Sverdlilje) wird auch bei der Heiligen Birgitta als Symbol verwendet für: „Dein Herz wird ein Schwert durchbohren.“
„Fjellbrud“ – oder „Bergfrue“ – nennt die Künstlerin ebenfalls eine Marienblume.
Zu sehen sind auch: Königszepter (Kongsscepter), Königskerze (Kongelys), Ysop (Isop), Marienschlüsselband (Maria nøkkelbånd) und Olavs-Leuchter (Olavsstaker).
Auch das Veilchen (Fiolen) gilt als Marienblume.
Und schließlich ist da noch der Engeldorn – eine Wildrose.
Der Kopf an der Spitze des Tabernakels (des „Brot-Hauses“) kann Christus als das Haupt darstellen, aber auch die Kirche als Braut Christi oder als unsere Mutter.
Wenn Maria Christus in sich getragen hat – gemäß den Worten: „Gesegnet bist du, die ihn in deinem Schoß getragen hat“ –, dann ist sie für den, den selbst der Himmel nicht fassen kann, ein Symbol der Kirche als Mutter. Deshalb heißen so viele Kirchen in Europa Notre Dame oder Santa Maria – alles wegen Marias Beziehung zu Christus.
Ohne ihre Worte „Siehe, ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe, wie du gesagt hast“,
gäbe es keine Kirche.
Man kann sich also fragen, was die Taufe ist.
Sie ist ein Zeichen in unserer Seele, das uns Anteil an all dem gibt.
Gemälde der Jünger
In der Stadtkirche Otta hängen Gemälde der zwölf Jünger. Zusammen mit einem Bild der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind bilden sie eine Sammlung, die der Stadtkirche als Geschenk übergeben wurde.
Die Sammlung wurde von Marit Storrusten gestiftet, die auch die Künstlerin dieser Gemälde ist.
Obere Reihe von links:
Petrus, Jakobus, Johannes, Andreas, Philippus und Simon.
Untere Reihe von links:
Matthäus, Bartholomäus, Thomas, Judas, Matthias und Jakobus der Jüngere.
Die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind. Frei nach Schnorr von Carolsfeld (1794–1872), gemalt von Marit Storrusten im Jahr 2019.
Messgewand aus dem 17. Jahrhundert
Sigrid Christie riss die Augen auf, als sie das alte Messgewand sah, das im Kleiderschrank der Sakristei der Sel Kirche hing. Es war Anfang der 1990er-Jahre, als sie und ihr Mann Håkon Christie – beide Fachleute für Kirchenbaukunst beim Reichsantikvar (norwegisches Denkmalamt) – auf einer Erkundungsreise durch das Tal waren.
„Das ist italienische Seide aus dem 17. Jahrhundert, und nur das trockene Klima hat dieses Stück vor dem Verfall bewahrt“, sagte Sigrid.
Die Aufbewahrung entsprach jedoch keineswegs konservatorischen Standards: Damit das Gewand ruhig am Kleiderbügel hing, war es mit zwei Sicherheitsnadeln befestigt.
Das Messgewand war schon lange nicht mehr in regelmäßigem Gebrauch, als es „wiederentdeckt“ wurde. Zuletzt wurde es 1952 zum 210-jährigen Jubiläum verwendet, damals von Pfarrer Nils Berg.
Sigrid Christie gab Empfehlungen, wie das Gewand erhalten werden könnte. Es musste zur Begutachtung und eventuellen Konservierung an das Kunstindustrimuseum in Oslo geschickt werden.
Der Gemeinderat beschloss, dass dies geschehen sollte, und nach einer Begutachtung durch Fachleute wurden die Kosten für die Arbeit auf 25.000 NOK geschätzt.
Doch das Kunstgewerbemuseum hatte zu diesem Zeitpunkt keine Kapazitäten, sodass das Messgewand zurücktransportiert und im Rathaus aufbewahrt wurde – in Erwartung eines freien Termins zur Restaurierung.
Die Jahre vergingen, und erst 2007 wurde die Konservierungsarbeit endlich in Angriff genommen. Das Messgewand wurde fachgerecht konserviert, und ein speziell angefertigter Aufbewahrungsschaukasten wurde angefertigt.
Es ist erstaunlich, dass ein Kleidungsstück dieses Alters so gut erhalten ist. Man ist beeindruckt von der feinen Handwerkskunst, mit der solch edler Stoff schon damals gefertigt wurde.
Die Farben sind klar – fast purpurrot – mit einem schwarzen Muster aus Samt.
Heute wird das Messgewand in der Stadtkirche Otta aufbewahrt.
Messgewand aus italienischer Seide aus dem 17. Jahrhundert.
Kirchenglocke im Innenraum
Brautpaarstühle in der Stadtkirche
Vielseitig nutzbarer Raum
Besprechungsraum-Layout
Die Stadtkirche Otta ist ein flexibel nutzbarer Raum, der nicht nur für religiöse Zeremonien verwendet wird. Der Raum kann auch für Besprechungen, Kurse und andere Zusammenkünfte gemietet werden.
Er lässt sich problemlos in einen Seminar- oder Festsaal umgestalten. Eine eigene Küche ist direkt mit dem Raum verbunden.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das Kirchenbüro.